Die Treuhand beschließt die Liquidation der staatlichen DDR-Airline Interflug. Ein Jahr zuvor machte sich die Unternehmensführung noch große Hoffnung, dass die Fluggesellschaft erhalten bleibt, da viele Verbindungen mit geleasten Airbus-Maschinen lukrativ bewirtschaftet wurden und auch Flughäfen sowie andere Flugdienstleistungen zu dem Unternehmen gehörten. Die westdeutsche Lufthansa verhandelte bereits am 26. Februar 1990 mit der Interflug, da auch sie die Potentiale erkannte. Aus einer im März 1990 besiegelten 26 Prozent-Beteiligung sollte Anfang Juli sogar eine 100-Prozent-Übernahme werden. Doch das Bundeskartellamt stoppte am 30. Juli 1990 die Fusion, die Treuhand ließ die Interflug in kleinere GmbHs aufspalten und international ausschreiben. Mittlerweile bestand laut Lufthansa ein Defizit von 200 Millionen DM und ein Verlust von einer Million DM pro Woche. Aus Mangel an Kaufinteressenten wird die Airline abgewickelt und der letzte Flug am 30. April 1991 von Berlin nach Wien durchgeführt. Ein Teil der Belegschaft wird bei der Lufthansa anfangen.