Einen Tag vor den Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit teilt die Treuhand den gut 5.000 Angestellten des Dresdner Kameraherstellers Pentacon mit, dass ihr Betrieb geschlossen werden müsse. Zwar hat besonders die Spiegelreflexkamera Praktica einen guten Ruf und einen Weltmarktanteil von gut zehn Prozent, doch seit der Währungsunion überstieg der Herstellungspreis der technisch veralteten Kamera den Verkaufspreis um ein Vielfaches, während die Konkurrenz aus Asien weitaus billigere Kameras nach Europa exportiert. Seitdem machte Pentacon 500.000 DM Verlust, pro Tag. Das Unternehmen hatte bereits im Juli 1990 auf einer Treuhand-Liste mit 66 Betrieben gestanden, die als „hochgradig konkursgefährdet“ gelten und Kurzarbeit angemeldet, worauf es zu Protesten der Belegschaft gekommen war (Foto).